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27.06.2025
Wildunfälle LK Harburg
Neuerdings kann man in Buchholz und im Raum Dibbersen leuchtend grelle Reh- und Hirschfiguren am Straßenrand sehen. Kunst? oder haben diese Figuren eine andere Bewandtnis?
Vorgeschichte:
Im Jagdjahr 2023/24 kamen im Landkreis Harburg fast 1.200 Rehe im Straßenverkehr ums Leben – ein trauriger 5-Jahres-Höchstwert.
Tatsächlich wird die Zahl aufgrund einer Vielzahl ungemeldeter Unfälle sogar noch bedeutend höher sein, da viele Wildunfälle weder bei der Polizei noch beim zuständigen Jäger gemeldet werden. Diese werden nur bei zwei von drei Fällen zum Unfall gerufen. In den anderen Fällen werden die Kadaver meist morgens von Dritten gesichtet und gemeldet. Die Ursachen für eine unterlassene Meldung können verschiedene sein, wie zum Beispiel der Zeitdruck im gewerblichen Güterverkehr, Fahren unter dem Einfluss von Rauschmitteln, oder auch als nur geringfügig eingeschätzte Kollisionen an den Fahrzeugen.
Tragisch ist dabei, dass das dabei immer verletzte Wild ohne Meldung durch den Jäger nicht nachgesucht und erlöst werden kann. Unfallschwerpunkte sind oft Bereiche, wo veränderte Straßenführungen wie bei Kreiseln oder Zubringer zur Autobahn uralte Wildwege/Wildwechsel zuschneiden. Aber auch neue, oft umzäunte, Bau- oder Gewerbegebiete verhindern, dass das Wild, das über die Straßen anwechselt, dort wieder Deckung findet. So läuft es mehrfach über die Straßen und die Unfallgefahr für Tier und Mensch steigt. Neben den Unfallschwerpunkten gibt es auch Schwerpunktzeiten. Hierzu gehören z.B. die Brunftzeit im Hochsommer, wie auch die Wochen um die Zeitumstellungen in Frühjahr und Herbst. Aber auch die Setzzeit von April bis Juli fordert erhöhte Aufmerksamkeit, da die Folgen eines Unfalls zusätzlich noch in Hinblick auf die zurückbleibenden Kitze besonderer Beachtung bedürfen.
Neben den Verkehrsschilder „Wildwechsel“ und blauen Reflektoren an den Leitpfosten sind die Möglichkeiten begrenzt. Die Kreisjägerschaft Steinfurt-Tecklenburg gehört zu den unfallreichsten Regionen des Landes Niedersachsen. Auf Initiative der Jägerschaft wurde 2019 zusammen mit der Kreispolizeibehörde, der Unteren Jagdbehörde, der Landwirtschaft, den Straßenbaulastträgern, der Kreisverkehrswacht und dem Straßenverkehrsamt nach weiteren Mitteln geforscht. Heraus kamen dabei 2024 die Rehsis. Rehsis sind lebensgroße Schilder in einer Form, die der Silhouette eines Rehs nahekommt. Diese werden an diesen Punkten für eine kurze Zeit so aufgestellt, dass sie auf Schwerpunkte aufmerksam machen. Dieser Effekt soll so, anders als bei Verkehrschildern, immer wieder neu angeregt werden. Zu sehen sind die Rehsis ab sofort im Bereich rund um das Jagdrevier in Dibbersen. Bei Interesse gibt Klaas Hinnerk Hadenfeldt, Mitglied der Jägerschaft Landkreis Harburg e.V., gern Auskunft.
Stichwort Wildunfall: Unsere Jägerinnen und Jäger sind Tag und Nacht im Landkreis unterwegs wenn sie zu Wildunfällen gerufen werden. Oftmals muss "nur" noch das tote Wild geborgen werden. Häufig müssen die verletzten Tiere erlöst oder auch gesucht werden. Unsere große Bitte an alle Fahrzeugführer. NEHMEN SIE RÜCKSICHT AN DER UNFALLSTELLE! Drosseln Sie die Geschwindigkeit! Halten Sie Abstand! Bringen Sie die Helfer nicht in Gefahr! Wir beobachten auch hier immer wieder rücksichtsloses und gefährliches Verhalten!
Vielen Dank.



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