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03.05.2023

Große Pflanzaktion einer Streuobstwiese. Biodiversität im Hegering Hittfeld

Die Baumschule Lorenz von Ehren spendete 15 ca 25 Jahre alte Obstbäume und stellte Manpover und Maschinen zur Verfügung, um im Metzendorfer Revier von Peter Kahnenbley eine Streuobstwiese anzulegen. Auf dieser Fläche legt Jäger und Revierinhaber Kahnenbley jedes Jahr auf neue Wildäcker sowie Bienenwiesen und Blühstreifen an und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität!

Die Pflanzung der verschiedenen Obstbäume rundet dieses Projekt nun ab.

Streuobstwiesen sind ein altes Kulturgut. Bis vor einigen Jahrzehnten fand man sie noch an vielen Dorfrändern. Die Menschen versorgten sich aus diesen Beständen mit Frischobst und konnten zugleich den Grasertrag der Wiesen nutzen. Mit den Jahren haben Streuobstwiesen jedoch für die Menschen an Bedeutung verloren und mussten oftmals Neubaugebieten weichen. Dabei zählen Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas, die viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten beherbergen.

Der Grund dafür ist das Mosaik an verschiedenen Lebensräumen, das Streuobstwiesen bieten.

Totholz und Baumhöhlen sowie die Früchte und Blüten der Obstbäume und der artenreichen Wiesen bieten vielen Arten eine Lebensgrundlage. Durch die Kombination von Bäumen und Wiesen und die dadurch entstehenden kleinräumig wechselnden Licht- und Schattenverhältnisse entsteht eine große Strukturvielfalt, die die Streuobstwiese als besonderen und einzigartigen Lebensraum auszeichnet.

Neben Bienen und Schmetterlingen finden sich in den Wiesen der Streuobstwiesen zahlreiche andere Insekten. Die Borke der Obstbäume beheimatet Käfer und Spinnen. Amphibien und Reptilien, wie Blindschleiche, Kreuzotter, Grasfrosch, Zauneidechse oder Erdkröte leben im Schatten der hohen Wiesen.

Aber auch Säugetiere finden dort ausreichend Nahrung. Das herabgefallene Obst wird von Siebenschläfer gefressen. Igel profitieren bei der Nahrungssuche von der Insektenvielfalt. Den Platz in den Baumkronen teilen sich die Siebenschläfer mit Eichhörnchen und Fledermäusen. Füchse und Marder fangen Mäuse, die sich unter der Erde ihre Gänge bauen, aber auch Maulwürfe und Siebenschläfer stehen auf ihrer Speisekarte. Rehe dagegen nutzen das hohe Gras der Streuobstwiesen, um ihre Kitze zu verstecken, während sie selbst auf Nahrungssuche sind.

Auch viele seltene Vogelarten sind auf die Streuobstwiesen angewiesen, denn sie bieten einen ausgezeichneten Rückzugsort und auch geeignete Nistplätze. Durch zahlreiche Insekten, die sich auf den Streuobstwiesen tummeln und das herabfallende Obst bietet sie sich außerdem als ideale Nahrungsquelle an.
Auch Greifvögel kommen hier durch die vielen Mäuse auf ihre Kosten. Auf Streuobstwiesen finden gefährdete Vogelarten ein Zuhause. Der Gartenrotschwanz hat hier ein optimales Jagdrevier und auch der seltene Steinkauz hat in den alten Bäumen eine Heimat. Grün- und Grauspecht hämmern in ausgewählte Bäume ihre Bruthöhlen.

Mit etwas Glück findet man auf den Streuobstwiesen auch einen Wiedehopf, eine Waldohreule oder Neuntöter.

Dank des großen Engagements der Baumschule Lorenz von Ehren, vertreten durch den Geschäftsführer Bernhard von Ehren, dem Betriebsleiter Kai Hackmann sowie dem Jäger und Revierinhaber Peter Kahnenbley wurde hier ein Lebensraum für diverse Pflanzen und Tiere geschaffen!
Der Hegeringleiter Paul Marin sowie die stellv. Hegeringleiterin Anke Grabe freuten sich über so viel Tatkraft im Hegering.

Bernard Wegner
Kreisobmann Öffentlichkeitsarbeit.



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