Immer öfter werden Wildtierkinder zu Waisen, weil Menschen ihnen zu nahekommen. Die Brut- und Setzzeit ist im vollen Gang. Aus gegebenem Anlass warnt der Deutsche Jagdverband: Vorsicht vor vermeintlich verwaisten Wildtieren!
Zu einem besonders bemerkenswerten und auch gefährlichen Vorgang kam es in der letzten Woche.
Buchholz Lohbergenstraße. Eine Wildschwein Familie zog über die Lohbergenstraße. Offensichtlich waren nur die Frischlinge auf der Straße zu sehen. Die Bache (Wildschwein-Muttertier) befand sich noch in der Deckung.
Eine Gruppe von Kindergartenkindern rannte mit Erzieher auf die kleinen Schweinchen zu, um diese zu streicheln.
Ein Passant, der sich scheinbar mit dem Verhalten von Wildschweinen auskennt, hielt die Gruppe durch laute Warnrufe davon ab sich den Frischlingen weiter zu nähern!
Ein Wildschweinmutter, eine sog Bache, kann höchst gefährlich werden, wenn diese Ihren Nachwuchs schützen will. Nicht selten haben die Bachen ein Gewicht von 80 bis deutlich über 100kg!
Lebensgefahr wenn sich so ein Tier auf einen Menschen oder, wie in diesem Fall auf Kinder stürzen würde.
Halten sie sich von Wildtieren fern! Es sind keine Streichetiere!
Die Natur gleicht derzeit einer großen Kinderstube. Viele Wildtiere bringen jetzt, in der sogenannten Brut- und Setzzeit, ihren Nachwuchs zur Welt. Die Jägerschaft Landkreis Harburg bittet daher nochmals alle Naturnutzer und Hundehalter um erhöhte Rücksichtnahme. „Leider kommt es immer öfter vor, dass Wildtierkinder berührt oder gar aus Mitleid mitgenommen werden”, so Bernard Wegner, Öffentlichkeitsobmann de JLH. Diese falsch verstandene Tierliebe macht Wildtiere dann tatsächlich zu Waisen und führt schlimmstenfalls sogar zum Tod. „Haftet menschlicher Geruch am Nachwuchs verstoßen Ricke oder Häsin ihr Junges – und es muss verhungern”.
Im Zweifelsfall sollten Tierfreunde einen ortsansässigen Jäger kontaktieren, der den Zustand des Jungtieres genau einschätzen kann.
Frei laufenden Hunden sind Wildtierkinder in der Brut- und Aufzuchtzeit schutzlos ausgeliefert. Selbst wenn der Hund gut hört, reicht eine Sekunde Unaufmerksamkeit und der Vierbeiner hat ein Rehkitz oder einen Junghasen entdeckt und packt diesen instinktiv. Die Jägerschaft appelliert nochmals an Hundebesitzer in der Brut- und Setzzeit die Wege nicht zu verlassen und ihre Lieblinge an der Leine zu führen.
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